F: SKV Oberstenfeld – TV Tamm 23:21 (11:8)

Am Wochenende ließen die Frauen leider eine weitere Chance verstreichen, wichtige Punkte zur Verbesserung ihrer Tabellensituation zu sammeln. Zu Gast in Oberstenfeld verloren sie nach einer spannenden Aufholjagd knapp.

Trotz nicht ganz optimaler Besetzung schätzte man Oberstenfeld als schlagbaren Gegner ein und so hatten sich die Mädels fest vorgenommen, endlich wieder einmal als Sieger vom Feld zu gehen. Anfangs schien sich das auch gut in die Tat umsetzen zu lassen. Von Beginn an störten die Tammerinnen den Spielaufbau ihrer Gegnerinnen, indem sie deren Hauptleistungsträgerin aus dem Spiel nahmen. Zwar tat sich in dieser ungewohnten Abwehrformation die ein oder andere Lücke auf, aus denen die Gegnerinnen dann unbedrängt zum Wurf kamen, doch oft war dann die Tammer Torhüterin zur Stelle und rettete die Situation. Wie zuletzt häufiger taten sich die Mädels im Angriff etwas schwer. Aber wenn sie sich eine Chance erarbeitet hatten, konnten sie diese auch meistens erfolgreich zum Torabschluss bringen oder zumindest Strafwürfe ziehen, welche ebenfalls sicher in Tore verwandelt wurden. So konnte Tamm knapp zwanzig Minuten lang eine kleine Führung aufrechterhalten. Dann gelang es Oberstenfeld allerdings das Spiel zu drehen. In der Tammer Abwehr stimmte die Abstimmung nicht ganz, so dass man oft einen Schritt zu spät auf die starke gegnerische Rückraumschützin raustrat, welche diese Einladung dankend annahm. Dadurch ging nun Oberstenfeld mit drei Toren in Führung und hielt diese bis zum Pausenstand von 11:8.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit begegneten sich beide Teams wieder auf Augenhöhe. Oberstenfeld konnte seine Führung nicht weiter ausbauen, aber Tamm konnte den Abstand auch nicht verkürzen. Der Plan der Tammerinnen war eigentlich gewesen, über schnelles Angriffsspiel die Gegnerinnen zu überlaufen und müde zu machen. Aber dies scheiterte an der Umsetzung. Die Mädels schafften es zunächst nicht, das Tempo anzuziehen und ließen auch wieder den Druck in die Tiefe vermissen. Dazu kamen dann noch zwei kurz aufeinander folgende Zeitstrafen für Tamm. Diese nutzte Oberstenfeld clever aus, um rund zehn Minuten vor Schluss auf sechs Tore davon zuziehen (20:14). Jetzt wachten die Tammerinnen endlich aus ihrer Lethargie auf und begannen wie ursprünglich geplant das Tempo zu erhöhen. So konnten sie die gegnerische Führung auf vier Tore verkürzen und zwangen Oberstenfeld knapp vier Minuten vor Schluss zu einer Auszeit. In dieser beschloss man, alles auf eine Karte zu setzen und die Abwehr auf eine offensive Manndeckung umzustellen. Die Umstellung erwies sich als äußerst effektiv. Derart unter Druck gesetzt waren die Gegnerinnen ein ums andere Mal zu Würfen aus ungünstigen Positionen gezwungen, die die Tammer Torhüterin entschärfen konnte. Dann schalteten die Frauen flink auf Angriff um und brachten diese schnell und erfolgreich zum Abschluss. Jetzt wurde es nochmal richtig spannend und knapp zwei Minuten vor Spielende fiel der Anschlusstreffer zum 22:21. Allerdings hatten die Tammerinnen zu diesem Zeitpunkt aufgrund einer vorhergegangenen Zeitstrafe noch rund eine Minute in Unterzahl zu überbrücken. Der Ausgleich war zwar zum Greifen nahe, aber eine kleine Unkonzentriertheit im entscheidenden Tammer Angriff führte zum Ballverlust. So gelang es Oberstenfeld zehn Sekunden vor Schluss nochmal zu punkten und sich zum 23:21-Endstand zu retten.

Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätten die Mädels nur ein bisschen mehr Zeit gehabt. Leider sind sie zu spät aufgewacht: hätten sie das Tempo von Anfang an oder zumindest etwas früher erhöht, hätte das Ergebnis wohl anders ausgesehen. Aber sich in Konjunktiven zu verlieren, bringt die verlorenen zwei Punkte auch nicht zurück. Zumindest hat der Kampfgeist in diesem Spiel gepasst. Ansonsten heißt es mal wieder aus dem Spiel zu lernen und die Abläufe, die gut funktioniert haben, weiter zu verinnerlichen.

Es spielten: Karen Fendrich (1), Natalie Krauß, Stefanie Krings (3), Corinna Elison (3), Melanie Hausmann, Iris Krause (4), Liridona Gashi (10, davon 10 Siebenmeter), Kim Ambrioso-Enge, Irina Aust sowie im Tor Inga Elling.

Das nächste Spiel der Frauen findet (voraussichtlich) am Samstag, den 04.12.2021, statt. Sie empfangen den TSV Wiernsheim in der heimischen Egelseehalle. Zum aktuellen Stand gilt für Zuschauer die 2G+-Regel. Bitte immer die neuesten Regularien beachten und sicher und gesund bleiben.